WALDSTEIN

.... ein Gipfel mit massiven Granitgebilden im Fichtelgebirge 

Landkreis Hof/Saale – früher ehemaliger Landkreis Münchberg. 

Von zahlreichen Sagen umwoben präsentiert sich der große Waldstein ( 877 m / NN ). Im Münchberger Stadtwald bei Zell entspringt die Saale (Sächsische Saale) aus einem alten Stollen eines ehemaligen Bergwerkes. Der unter Naturschutz stehende Waldsteingipfel trägt gigantische Granitgebilde.

Schüssel (Aussichtsplattform auf dem Waldsteingipfel).  

Bei dem Bärenfang handelt es sich um eine Bärenfalle die am 3. April 1656 erwähnt wird. Um die Zeit Anno 1713 wurde dort fast jährlich ein Bär gefangen, was aus den Unterlagen des Bürgermeisters Pöhlmann aus Weißenstadt hervorgeht.

Um 1760 soll der letzte Bär am Waldstein gefangen worden sein, der letzte Bär am Waldstein bzw. im Fichtelgebirge wurde 1769 von dem damaligen Vordorfer Förster geschossen. 1816 wollte aus den Steinen des Bärenfanges der Unterförster J. Friedrich sein Haus umbauen, was jedoch Gott sei Dank vom Oberförster in Sparneck vereitelt wurde.

Der "Teufelstisch". Eine Legende berichtet davon das hier Bauern mit dem Teufel Karten gespielt haben sollen. Sagen gibt es auch über die Schüssel am Waldstein sowie über das Rote Schloss und den Bärenfang. Im Buch „Sagen aus Bayerns Nordostgebieten“ erschienen im Hoermann Verlag Hof können Sie alle Sagen nachlesen.

Bilder: die Schüssel - der Teufelstisch - das rote Schloss - der Bärenfang 

Die Quelle der Sächsischen Saale liegt 707 m über dem Meeresspiegel. Hinter der Quellfassung öffnet sich ein tiefer Bodentrichter, der von einem Bergwerk herrühren soll. 442 km legt die Saale zu Ihrer Mündung zurück. Zwischen Magdeburg und Dessau fließt sie in die Elbe.

Die Erinnerungstafel über dem Mundloch der Saalequelle lautet: 

Quelle der Saale –gefasst von den Städten Münchberg – Schwarzenbach – Hof – Weißenfels – Halle 1869.

Bilder. Quelle der sächsischen Saale - IVV Wandermedallie (80ziger Jahre)

Sendeturm des BR - Waldsteinhaus des Fichtelgebirgsvereins

Der Bärenfang am Waldstein ....historisches einmaliges Denkmal der Jagd.  1656 wird der Bärenfang erstmals erwähnt. Frohnpferde mussten damals den auf dem Waldstein (Wallenstein) gefangenen Bären nach Gefrees schaffen bzw. transportieren. Dafür wurden vom Kastenamt in Münchberg vier Futtermees verrechnet. Im November 1659 wurde berichtet, das ein großer starker Bär zum Waldstein an die Falle gegangen sei, aber auf Grund der großen Kälte nicht in die Falle gegangen sei. Man hoffte ihn im Frühjahr zu fangen. In Unterlagen von Stockenroth und Münchberg aus der damaligen Zeit kann man immer wieder lesen, das auf dem Waldstein immer wieder Bären gefangen wurden die dann nach Bayreuth geschafft wurden. Auch zwei Franziskanermönche die im Jahre 1770 den Waldstein überquerten und vor einem Unwetter im Bärenfang Schutz suchten, mussten von Jägern befreit werden.; Bauern aus Fleisnitz mussten den Köder auslegen – auch Reinersreuther Bauern wurden zum bestellen der Falle herangezogen. Diese Bauern wurden dafür vom Jagdfron entbunden. Münchberg, Stockenroth und Hallerstein stellten die Köder (verendete Haustiere) die in einem extra dafür erworbenen Trüfhaus in Reinersreuth (1687) gelagert wurden um diese näher an der Falle zu haben. Auch wurde Honig im Bärenfang ausgelegt – die Mulde im Stein kann man heute noch sehen. Der Bärenfang stellt heute ein einmaliges Denkmal dar, das um 1817 fast auf Antrag eines Unterförsters verschwunden wäre. Dieser wollte aus den Steinen sein Haus umbauen, das Rentamt in Münchberg befürwortete sogar ein solches Ansinnen, doch der Oberförster aus Sparneck verweigerte die Schleifung dieses Denkmals und heute bleibt wo mancher Wanderer nachdenklich vor dem Gemäuer stehen und mag sich in Gedanken in die Zeit der Bären am Waldstein zurück denken, obwohl ein Fremder es schwer hat, zu erraten was das wohl für ein merkwürdiges Gebäude in der Natur ist. Das Forstamt Weißenstadt hat aber jetzt eine Tafel angebracht – damit jeder weiß um was es sich handelt. Der Bärenfang soll früher jedoch ohne Dach dagestanden sein ??? Stolz sind heute die Förster auf „ihr“ historisches Denkmal der früheren Jagd, das es sonst nirgendwo noch zu sehen gibt.

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