FÖHRENREUTH

Landkreis Hof/Saale – heute Ortsteil der Marktgemeinde Konradsreuth

KREUZSTEIN

GRANIT - 90 cm hoch – 105 cm breit und 10-15 cm dick. 

Spätmittelalterlicher Kreuzstein. 

Frontal 2 Schäferschaufeln und zwei Kreuze, auf der Rückseite ein größeres Kreuz. Granitplatte.

STANDORT: Am östlichen Ortsrand im Wegdreieck B15 von Hof – Richtung A9 (Ausfahrt Hof/West) oder Straße Konradsreuth – Leupoldsgrün – A9 (Ausfahrt Hof/West) – in Höhe Schödelshöhe Abzweigung Föhrenreuth.

 

SAGE: Hier soll ein Bauer einen Schäfer erschlagen haben als er seine Schafherde über die Grundstücke des Dorfes führte. Die Sage beruht auf einer wahren Geschichte. Der Streit der Spitalbauern von Föhrenreuth mit dem Gutsschäfer von Fletschenreuth ist aktenkundlich. 

An dieser Stelle soll vor Jahren ein schauriger Kampf stattgefunden haben. Der Dorfhirte und ein Bauer waren wegen der Wässerung und wegen Schadenhütens in Streit geraten. Dieser führte bald zu Tätlichkeiten. Der Bauer schlug mit der Reuthaue zu und der Hirte wehrte sich mit seiner Wurfschaufel. Die beiden Männer hieben so lange aufeinander ein, bis sie beide blutend am Boden lagen. Und hier würgten sie einander gar ab. Wo sie gestorben waren, hat man sie begraben und als Ermahnung zur Friedfertigkeit den Stein auf das Grab gesetzt. Die beiden Mörder sollen darin keine Ruhe haben. Mancher der in der Geisterstunde an dem Platze vorbeiging, hat sie dort ihre Schuld büßen sehen. 

Alte Überlieferung:

Der Platz auf dem der Kreuzstein steht wird auch „Marterplatz“ genannt.  Vor dem Dorfe Föhrenreuth, da, wo die Straßen nach Pretschenreuth und Leupoldsgrün zusammenstoßen, steht auf dem dreispitzigen Rasenplatze, dem Marterplatz unter Weißdornbüschen am Wassergraben eine große Steinplatte, die auf der Vorderseite in der Mitte ein großes und an den beiden oberen Ende je ein kleines Kreuz trägt. An der linken Seite ist ein keulenähnliches Gerät eingemeiselt. Auf der Rückseite trägt die Steinplatte ein Kreuz. Darunter befindet sich ein schaufelähnlicher Gegenstand (Pflugreute). Bilder 12.03.2012 Dieter Wolf

Alte KREUZSTEINE – vergessen – beim Straßenbau einfach mit zum Abfall geworfen oder in den Untergrund mit eingebaut – dabei jedoch unwiederbringliche Zeugen der Vergangenheit und der Geschichte unserer Region. Die Sagen über die Kreuzsteine und Steinkreuze sind nicht immer ernst zu nehmen, meistens standen diese an Altstrassen und hatten wohl eine andere Bedeutung, trotzdem handelt sich aber oftmals tatsächlich um Sühnekreuze für begangene Untaten. 


WAPPENSTEIN


In der Amtsbeschreibung von Hof ist das Dorf1390 erstmals urkundlich erwähnt und hatte 11 Höfe mit rund 40 Einwohnern und gehörte zum Hospital in Hof.

 

INSCHRIFTEN:

G F C M Z B O

Georg Friedrich Carl Markgraf zu Brandenburg – Bayreuth – Culmbach

Markgräfliches Wappen – Hohenzolllernschild

1734

Nr. 32

G C V R

Georg Carl v. Reitzenstein

Wappen von Reitzenstein

 

MARMOR 85 hoch 36cm breit und 18 cm dick

Über Föhrenreuth führte eine Altstrasse über Ahornberg, Hartungs (Hohenbuch – siehe Kreuzstein Hohenbuch und Kreuzstein Föhrenreuth) und Pretschenreuth weiter nach Hof.

 

STANDORT: Zwei markgräfliche Wappensteine stehen in der Dorfmitte (Dorfanger), die wohl einstmals in der Flur standen. Die Wappensteine sind von 1734.

 

Die Steine dürften mal als Zaun bzw. Gartentürsäulen zweckentfremdet  worden sein, da sie entsprechende Bohrungen aufweisen. 

Föhrenreuth erreicht man über die Bundesstrasse B289 von Hof nach Leupoldsgrün – BAB Anschlussstelle Hof/West oder über die Kreisstrasse von Konradsreuth nach Leupoldsgrün. 

Die Steine jedenfalls sind sehenswert und für Interessierte ein lohnendwertes Objekt. Bilder 2012 Dieter Wolf

 

Externe Links:  MARKTGEMEINDE KONRADSREUTH

   

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