LEUPOLDSGRÜN

CHRONIK

... und Geschichte der Gemeinde als Kurzfassung

 

1985  konnte die Gemeinde Leupoldsgrün ihr 650-jähriges Jubiläum feiern !  Eine erste gesicherte Erwähnung (Urkunde) stammt aus dem Jahre 1335. Lipperts wird erstmals 1354 erwähnt. Die Ortsgründer waren die Herren von Lüchau. 1390 zählte man in Leupoldsgrün 14 Anwesen, 1502  waren es 19, Besitzer waren die Herren von Lüchau, das St. Klarakloster in Hof, die Pfarrei Selbitz und die Frühmesse zu Schauenstein. 

In Hartungs, Leupoldsgrün und Lipperts standen Herrenhöfe. Hartungs wurde 1446 als Schloss mit Vorwerk beschrieben. 1520 brannte der Sparnecker in Hartungs die außerhalb des Gutes gelegene Schäferei nieder. Schwere Zeiten durchlebten damals die Bauern. Sie trugen die Hauptlast, wenn die Herren ihre Fehden führten. Das Landbuch von 1502 wies eine Frühmesse in Leupoldsgrün nach. Als erster Kantor und Schullehrer wurde 1560 Caspar Bodenschatz genannt.  

1632 stand Gustav Adolf mit seinen Schweden in Süddeutschland. Im Spätsommer erreichte auch die Furie des Krieges Leupoldsgrün. 7 Bürger wurden Opfer der Soldateska, die Kirche stand in Flammen, das Hartungser Schloss wurde teilweise zerstört, in Lipperts standen die Einwohner vor dem Nichts.  

1633  brach die Pest aus und raffte 55 Einwohner dahin. 1665 wütete ein Großbrand in Lipperts. Eine Anna Viehmann wurde dafür verantwortlich gemacht und am 21. Juli 1665 vom Scharfrichter aus Kulmbach enthauptet. 1692 waren in Hartungs die zerstörten Gebäude wieder aufgebaut. 1745 begann der Bau der Trüfhäuser im Röhrsteig. 1763 wurde das jetzige Pfarrhaus erbaut. 1885 hatte die Gemeinde Leupoldsgrün 1118 Einwohner die in 128 Häusern lebten. 1871 fand die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Leupoldsgrün statt. 4 Jahre später wurde auch die Freiwillige Feuerwehr Lipperts gegründet.   

Bis 1900 fielen 21 Anwesen den Flammen zum Opfer, 12 Gebäude sanken am 12. Mai 1894  bei einem verheerenden Großbrand in Schutt und Asche. Leupoldsgrün hatte sich bis zur Jahrhundertwende zu einem Handweberdorf entwickelt. 1890 drang aus 63 Häusern das Klappern von 137 Handwebstühlen. Der Tagesverdienst lag bei 3 Mark wenn alle kräftig mitarbeiteten. Für eine Laib Brot (6 Pfund), ein Pfund Schweinefleisch und vier Eier mussten 1,53 Mark bezahlt werden ! Die Handweber verließen am Liefertag in langen Kolonnen das Dorf um ihre Ware zu den Faktoren nach Hof oder Helmbrechts zu bringen (Webersteig). Bis 1905 standen selbst in Bauernstuben Handwebstühle. Es gab auch einmal 2 Ziegeleien in Leupoldsgrün, in denen man 1900 die letzten Ziegel brannte. 1886 fuhr der erste Reisezug von Hof nach Marxgrün und der Ort hatte in Stegenwaldhaus (3 km entfernt) eine Bahnanbindung. 1891 erhielt der Ort eine Poststation. Die Scheuertuchweberei konnte 1909  erbaut werden.  

Im 1. Weltkrieg kämpften 123 Leupoldsgrüner an den Fronten. 47 kehrten nicht aus dem Krieg zurück. Der heutige Ortsteil Lipperts beklagte 21 Gefallene.   

Der ASV Leupoldsgrün besteht seit 19101920 wurde die Fußballabteilung aufgebaut.   

Am 31. Mai 1929  verkehrte der erste Bus der Kraftpostlinie Leupoldsgrün-Hof.  

1933 wurden hohe Erwartungen in die neue Führung gesetzt. 1935  begann der Bau der Autobahn. 1937  richtete eine verheerendes Unwetter größten Schaden an. Vom hohen Stein spülten die Wassermassen Erde und Steine herab bis nach Neumühl. Das ganze Tal wurde überschwemmt. Am 15. April 1945 drangen die Amerikaner von Westen kommend in das Dorf ein. Am 18. April verließen die Amerikaner das Dorf wieder und die zum Teil ausquartierten Leute kehrten wieder in ihre Häuser zurück. 

 

Ab 1945  herrschten wie überall im Lande schwere Zeiten, doch es ging wie überall auch hier aufwärts. In Leupoldsgrün wurde wieder aufgebaut so gut es ging. Erwähnt sei hier noch das schwere Unwetter vom 6. Juli 1968, das so stark hauste, das der Tag zu Nacht wurde und taubeneiergroße Hagelkörner niederprasseln ließ, das diese bis zu 20 cm hoch liegen blieben.   

Bis heute wurden viele, viele Erneuerungen und Verbesserungen ausgeführt. Die Kirche konnte 1987  ihr 250-jähriges Jubiläum feiern. Ihr heutiges Aussehen erhielt sie erst mit dem Umbau des Turmes im Jahre 1737.  Der Ursprung des Kirchengebäudes deutet auf eine Zeit, die mehr als 250 Jahre zurückliegt.  

2011 im März wird das schnelle Internet (aber es geht inzwischen noch schneller, das soll noch kommen) in der Gemeinde nach längerer Verzögerung und umfangreichen Bauarbeiten (Kabelverlegung) freigeschalten.  

Das Heimat- und Wiesenfest findet nun alle 2 Jahre statt im Wechsel mit Schauenstein und die Schulkinder sind wieder am Festzug beteiligt, sie sind ein neuer Impuls für den Festzug und das gesamte Heimat- u. Wiesenfest.    

Seit 2014  hat die Gemeinde mit Annika Popp eine junge ehrenamtliche Bürgermeisterin die sich mit aller Energie für IHRE Gemeinde einsetzt und den vorherigen Bürgermeister Werner Pfeifer nach 25 Jahren Amtszeit ablöste. Diesem wurde der Ehrentitel „Altbürgermeister“ verliehen, das mit Recht, denn auch er war   für sein Leupoldsgrün ehrenamtlich uneigennützlich  mehr als nur „tätig“.   

Im September 2015 verlies Herr Pfarrer Michael Müller auf eigenem Wunsch nach 25 Jahren Tätigkeit zum Wohle der christlichen Gemeinde leider seine Pfarrstelle um eine neue Aufgabe in einem anderen Dekanat anzutreten. Das neue Feuerwehrgerätehaus wird 2015 eingeweiht und die Baumaßnahme „Zukunft am Anger“ wird in Angriff genommen.   

Im Jahre 2014/2015 investierte die BAYWA in Leupoldsgrün einen Millionenbetrag in eine neue SILO-Anlage im Gewerbegebiet.   

Lt. einem Bricht der FP vom 15.12.2015 wird die kath. Kirche „Maria, Königin des Friedens“ ab 2016 an die Russ.-ortho. Kirchengemeinde Hl. Nino von Iberien zu Hof verpachtet.  Ein Schlag in das Gesicht der vielen kath. Gemeindeglieder die hier mit sehr viel Mühen in Eigenleistung 1961/1962 die Kirche entstehen ließen und 1998 noch einen schönen Gemeindesaal anbauten. Die Maßnahme ist angeblich den wirtschaftlichen Verhältnissen geschuldet. Aber wenigstens bleibt die Kirche als Gotteshaus bestehen, wenn auch für eine andere Kirchengemeinde.  

Am 23.07.2016  konnte der neu gestaltete Platz „Zukunft am Anger“ bei einem Familiennachmittag feierlich eingeweiht werden. Eine Bereicherung und gelungene Anlage in der Dorfmitte. 

Die erste Besiedlung des Gebietes um Leupoldsgrün vermutet man um das Jahr 1100, dies ist jedoch nicht gesichert. Erste Urkunden stammen aus 1335 für Leupoldsgrün  und 1354 für Lipperts. Bis 1972 bildeten die beiden Ortschaften eigene Gemeinden und schlossen sich aufgrund der damals durchgeführten Gebietsreform auf freiwilliger Basis zu einer Gemeinde zusammen.  Ursprünglich lag Lipperts ca. 2 km von Leupoldsgrün entfernt, erst nach einem  Neuaufbau des Dorfes nach dem 30.-jährigen Krieg rückten die Ortschaften näher zusammen. Beide Gemeindeteile hatten auch eine eigene Schule.  

 

Externe Links:

GEMEINDE LEUPOLDSGRÜN      KINDERGARTEN      ANNIKA POPP                                                    

Weitere COMPUWOLF Seiten

ANNA VIEHMANN - Ahnentafel BAUMSDORFF - die Herren von LÜCHAU - Geschlecht der REITZENSTEINER - 

GESCHICHTE - GRUNDSCHULE -  KKIRCHE - UNSER ORT - WIESENFEST 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

© by COMPUWOLF 1999 – 2021 – Frankenwald und Fichtelgebirge – Region Hof/Saale